Wolfgang Walkensteiner, Max-Weiler-Schüler und Teilnehmer der 37. Biennale in Venedig, reflektiert im Bildraum Bodensee über die Existenz der Kunst und kommt zu folgender Erkenntnis: die Frage „Warum Kunst und nicht nicht?“ stellt fest, dass es sie gibt, die Kunst. Mögliche spirituelle als auch gesichert kapitalistische Unterwanderungen sichern weithin ihren Bestand. Wir sollen uns also keine Sorgen um ihr Weiterleben machen.
Im Wissen um die eigene Zeitlichkeit und Endlichkeit scheint der Mensch einer unzerstörbaren Sehnsucht nach Bleibendem verfallen, nach dem Wert schlechthin, dem Orientierungspunkt, der ihm Sicherheit in seinem Streben nach Freiheit anbietet. Er überlebt daher mit dem Bedürfnis, das Unvergängliche zu wollen, es zumindest nicht aus den Augen zu verlieren. Die letzte Instanz, die der damit verbundenen Anforderung an ein gelingendes und sinnstiftendes Leben entspricht, ist die bunte, unüberschaubare Vielfalt künstlerischer Äußerungen.
Kunst lässt sich in zwei Komponenten zerteilen: das Erhabene – dargestellt als Giraffe – und das Schöne – als Schwan dargestellt. Beide Themen erfüllen sich im Sinn der Kunst, der unabtrennbar vom Gegenstand seiner eigenen Sinnstiftung ist. Einerseits wurde dadurch der Sinn des Erhabenen und des Schönen, der sich aus der Frage nach der Kunst darstellen lässt, herausgehoben. Andererseits entfaltet er als Nichtsinn und als Unsinn seine Aufführungspraxis. Nebeneinander oder auch parallel verlaufend oder aber ineinander geflochten entwickelt er jene Differenz, die Wolfgang Walkensteiner als „Schallmauer“ symbolisch materialisiert.
Dem Künstler und der Künstlerin sind hier allerdings keine Grenzen gesetzt. Sie errichten und durchstoßen diese „Schallmauer“ im subjektiven Schaffen. Diese „Schallmauer“, die Differenz an sich ist, trennt die Giraffe vom Schwan, den Nichtsinn vom Unsinn, das Erhabene vom Schönen, den Tag von der Nacht, den Tod vom Leben.
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